Wie bereite ich eine Caching-Tour vor? Wie läuft eine Tour bei mir ab?

Ich glaube, es gibt kein Patentrezept, wie man eine Tour plant und vorbereitet, dennoch möchte ich hier einmal erzählen, wie in meinem individuellen Fall sowas abläuft, um vielleicht anderen Einsteigern in das Thema die Sache zu erleichtern.

Zunächst stellt sich mir immer erst einmal die Frage: wohin soll es gehen? Häufig koppelt sich diese Entscheidung an irgendwelche Dinge, die im Tagesablauf sowieso anstehen und die vielleicht davor oder danach noch etwas Zeit lassen zum Cachen. Gehen wir mal davon aus, wir hätten ein Zeitfenster von ein oder zwei Stunden zur Überbrückung, zeit genug, um 3 oder 4 Caches bequem zu suchen und zu finden. Der erste Blick ist also in der Regel in die Karte meiner Caching App. Ich nutze hier die c:geo-App unter Android, die sich im Play-Store kostenlos runterladen lässt. Vorher nutzte ich die offizielle App von Geocaching.com – diese habe ich immer noch auf dem Handy, inzwischen bin ich aber relativ schnell bei der c:geo gelandet, da diese irgendwie hilfreicher daher kommt, wenn man sie mal verstanden hat.

Ich schaue also in der Karte ins Zielgebiet, in dem ich mich aufhalten werde, was da so an Caches vorliegt. Habe ich hier evtl. sogar schon einen Mystery gelöst? Dann wäre dieser bestimmt ein Bestandteil der Tour. Ansonsten schaue ich, welche Caches denn “in einer Kette” besuchbar wären, sprich mit wenig Wegaufwand von Cache zu Cache.

Nehmen wir einfach mal als Beispiel die Tour, die ich die vergangene Woche Mittwoch im Stadtwald gemacht hab:

Wegpunkte der Tour im Stadtwald, Kartenmaterial: https://web.locusmap.app/de/

Wenn es die Zeit ergibt, schaue ich mir vorher die Tour gerne bei Locus Map an, um einen gewissen Eindruck zu bekommen über das Terrain, was das Höhenprofil etc. angeht. Also stecke ich die Tour hier grob ab (wie im Screenshot zu sehen) und bekomme dann auch das Höhenprofil dazu angezeigt:

Höhenprofil der Tour

Mit ein bisschen Erfahrung lernt man solche Höhenprofile einschätzen, die Tour hier geht zwar ein wenig bergauf und bergab, ist aber jetzt nicht so, dass man total am Ende ist, wenn man oben angekommen ist.

Wenn klar ist, wie die Tour ausschaut, mache ich mir Gedanken über die Kleidung: Hier spielen Parameter wie das Wetter (wird es warm/kalt, regen?) sowie der Untergrund (bewege ich mich im Wald/Wiese, in der Stadt?) eine entscheidende Rolle auf die Wahl der Kleidung sowie des Schuhwerks. Hier im Stadtwald wusste ich durch die Vergangenheit, dass ich hier auch problemlos mit Turnschuhen weiter komme, also brauchte ich keine Wanderstiefel.

Als nächsten Punkt bastele ich mir eine Liste der Caches, die ich sammeln will, in der c:geo-App zusammen, lade diese auf das Handy herunter, damit ich notfalls auch offline navigieren kann und die Infos habe, auch wenn das Internet mal schwächelt. Mobilfunk ist nicht immer verfügbar und im Wald kanns dann schon mal eng werden. Bei der Gelegenheit werden die Listings auch gelesen mit dem Blick auf die Fragestellung: Benötige ich hier irgendwas Besonderes? Nichts ist blöder, als vor dem gefundenen Cache zu stehen und nicht dran zu kommen, weil ein Hilfsmittel fehlt. Sollte sich sowas herausstellen, dann wird das Hilfsmittel eingepackt, sollte es nicht sowieso schon in der Cacher-Tasche sein (hierzu werde ich auch mal bei Gelegenheit einen Artikel schreiben, glaube ich).

In die Cacher-Tasche kommt zusätzlich zum Caching-Equipment auch etwas zu trinken und zu essen, denn selbst wenn man nur 1 Stunde im Wald rumläuft, kann es (speziell bei mir als Typ-1-Diabetiker) mit dem Blutzucker durch die intensive Bewegung knapp werden, also ist man froh, wenn man irgendwie nen Schokoriegel (zwei, drei,… massenhaft) dabei hat, um mal zwischendrin eine Pause zu machen. Ebenso ist Wasser wichtig, da man sich stets hydriert halten sollte – insbesondere im Sommer!

Wichtig ist bei der Planung der Tour auch immer auf einen adäquaten Abstellplatz für sein Cachermobil zu achten (wenn man mit dem Auto hinfährt, alternativ sollte man schauen, dass man eben für die anderen Fahrzeuge auch was hat, wo diese sicher stehen oder eben mit den Öffis anreisen). Hier achte ich in der Regel auf ein ordnungsgemäßes (STVO) und kostenfreies Abstellen des Vierkreisers.

Wenn ich dann auf der Tour bin, halte ich immer die Uhr im Auge. Inzwischen plane ich pro Cache ca. 10-15 Minuten für die gesamte Operation ein – häufig ist es so, dass ich diese nicht benötige, da die Caches meist in relativ kurzer Zeit zu bergen waren in der Vergangenheit, aber so als Richtwert im Mittel hat sich das für mich bisher ganz passend erwiesen. Dies schließt jetzt den Weg zum Cache nicht unbedingt mit ein – dieser kann ja aufgrund der zu überwindenden Strecke auch bei einigen Minuten liegen. Ich habe also während der Tour immer im Blick, wie viel Restzeit ich gemütlich noch habe und wie viele Caches noch auf dem Plan stehen. Je nach Situation kann ich mit der c:geo-App und deren Kartenmaterial auch während der Tour eine alternative Planung machen, indem ich spontan umplane und einfach andere Caches anlaufe. Das entscheidet sich dann immer sehr spontan.

Wenn ich dann an einem Cache angekommen bin, wird zunächst die Lage sondert, ob es um mich herum muggelt, oder ob ich auf die Suche gehen kann. Im ersten Fall ist es häufig kein Problem, alternativ sich zu beschäftigen in der Nähe des Caches (Handyfotos machen, Pause machen und was essen/trinken, …). Andernfalls ran an den Speck – die Suche beginnt.

Ist der Cache gefunden, habe ich da ein kleines Ritual entwickelt: Zunächst wird der Cache versorgt, in dem das Log signiert wird und der Cache wieder ordentlich versteckt wird, wie ich ihn vorgefunden habe. Danach geht es in der c:geo-App an das Online-Log. Hier mache ich in der Regel aus der App heraus ein oder zwei Fotos, die ich dem Log hinzufüge, bevor ich es absende. Häufig ist dabei Fridonlin The Cat mit drauf, der mich immer(!) bei meinen Cache-Touren in meiner Tasche oder der Jackentasche begleitet.

Wenn das Log versendet wurde, ist in der Regel der Cache für mich abgeschlossen und ich plane das weitere Vorgehen, indem ich meine Route mit der restlichen zur Verfügung stehenden Zeit abgleiche und entweder den Plan variiere oder so fortsetze, wie geplant.

Fällt während der Tour Müll an, wird dieser entweder unterwegs in Müllbehältern (wenn welche vorhanden sind) entsorgt, oder aber in der Cacher-Tasche zwischengelagert, um dann spätestens zu Hause in den Hausmüll oder gelben Sack zu wandern.

Zum Abschluss meiner Tour wird dann nach der Heimkunft (meist nach einer Tasse Kaffee mit der Frau) ein Blogbeitrag mit den Fotos und so weiter veröffentlicht – ihr kennt diese ja, wenn ihr hier mitlest 🙂

So läuft das bei mir ab. Wie geht ihr vor, wenn ihr auf Caching-Tour geht? Ich würde mich über den ein oder anderen Kommentar hier oder vielleicht auch im Fediverse freuen.

Trackable in Form einer Katze - rotes, fluffiges Fell mit weißem Bauch. Katze steht mit freundlich wirkendem Gesicht.

Über SaarMupfel

Mein Geocaching-Tag ist SaarMupfel, welches ich seit dem 26.12.2022 benutze - seit dem bezeichne ich mich als Geocacher! Dies ist auch der Name, den ihr auch in den Logs finden wertet, wenn ich ein Log signiere. Wohnhaft in Völklingen, im wunderschönen Saarland, starte ich öfter kleinere Aktionen auf dem Hin- oder Heimweg zur/von der Arbeit oder zusammen mit FridolinVK, meinem Sohn und meiner Frau. Technisch nutze ich mein Samsung A22 5G-Handy mit der c:geo-App oder auch seit kurzem mein Garmin eTrex 32x zur Suche der Caches.

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