Wie plant man Routen mit c:geo?

Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, nutze ich c:geo zum Geocaching. Ich schrieb dazu schonmal in der Vergangenheit einen kurzen Beitrag. Was vielleicht viele Einsteiger noch nicht wissen, ist, dass man mit c:geo prima eine Geocaching-Wanderung planen kann. Wie das funktioniert, und welche Tricks es hier noch gibt, das wollte ich hier nun einmal kurz erklären:

Wir nehmen in diesem Beispiel mal an, wir möchten ein paar Caches in einer Runde abarbeiten, die irgendwie räumlich beisammen liegen. Wie geht man hier vor? Nun, als erstes wird man mal seinen Startpunkt festlegen, z.B. den Parkplatz, an dem man sein Fahrzeug abstellt oder was auch immer. Irgendwo fängt das Abenteuer ja an:

Den Startpunkt festlegen
Festlegung des Startpunktes

Um den Startpunkt festzulegen (oder auch um beliebige Punkte später der Route hinzuzufügen), drückt man mit dem Finger lange auf die Position in der Karte, so dass sich das obige Kontextmenü öffnet. Hier wählt man dann den Punkt “an Route anhängen” aus. Dies wird von der App mit der Meldung “An Route angehängt” quittiert. im Anschluss kann man (gerne auch in wilder Reihenfolge, wie bei mir im Beispiel jetzt) die Caches ebenso durch längeres mit dem Finger drauf drücken der Route hinzufügen.

Die ausgewählten Caches in wilder Reihenfolge auf der Karte
Die ausgewählten Caches in wilder Reihenfolge auf der Karte

Auf diesem Screenshot oben sieht man nun die Caches in evtl. nicht optimaler Reihung zum Ablaufen, oben rechts sieht man auch die berechnete Wegstrecke. Im Grunde ist die Route so schon fertig, jedoch ist sie total suboptimal. Die Planung, wie sie hier zu sehen ist, würde nämlich eine Strecke von 4,07 km erfordern, bei der sicherlich der ein oder andere Weg zwei oder dreimal zu laufen wäre. Wie optimieren wir nun die Sache? Dafür hat c:geo eine Lösung: der Optimizer 🙂

Hierzu drücken wir oben rechts auf das “Drei-Punkte-Menü”, wählen hier den Menüpunkt “Routen / Tracks” aus und gelangen so zu den Optionen für Routen / Tracks:

Optionen für Routen / Tracks
Optionen für Routen / Tracks

Bei diesen Optionen sieht man in der Zeile “Individuelle Route” einen Stift zum Bearbeiten der Route. Diesen drückt man mutig und landet in der Bearbeitung der Route:

Bearbeiten einer Route
Bearbeiten einer Route

Hier könnte man nun über die Mülltonnen-Symbole einzelne Caches entfernen, diese in der Reihenfolge über die vier waagerechten Striche neben der Tonne verschieben oder aber man tippt oben auf den Zauberstab (das erste Icon von links neben “Individuell…” und aktiviert damit den Auto-Optimizer. Dies wird mit folgender Sicherheitsabfrage quittiert, die man, bevor etwas passiert, mit OK bestätigen muss:

Route Optimization-Bestätigungsmeldung
Route Optimization-Bestätigungsmeldung

Kurz und knapp auf Deutsch übersetzt bedeutet der Text oben soviel wie: “Dies ist eine experimentelle Funktion um die Route zu optimieren. Aufgrund der Leistung von Handys kann hier natürlich nicht jede mögliche Variation überprüft werden und ist nur eine ungefähre Optimierung. Das Ganze passiert in zwei Schritten: 1. Berechnung der Entferungen zwischen zwei Punkten um dann 2. eine akzeptable Route zu finden. Das kann natürlich auch ins Auge gehen, man kann die Optimierung aber immer wieder wiederholen in der Hoffnung, dass das Ergebnis sich bessert… wir bestätigen jetzt also mal mit “OK”.

Optimierungslauf
Optimierungslauf
Ergebnis der Optimierung
Ergebnis der Optimierung

In meinem Beispiel hat sich nun die Wegstrecke von 4070 m auf 2304 m verkürzt – auch ein Tipp auf “REDO” ändert daran nichts mehr – also geht es nun mit “USE” weiter:

Ergebnis der Optimierung in der Routenliste
Ergebnis der Optimierung in der Routenliste

Wir bekommen die Routenliste der Caches in einer neu sortierten Reihenfolge (gerne noch einmal mit obiger Liste vergleichen, es hat sich wirklich verändert).

Die neue Ordnung übernimmt man nun mit Tipp auf den Haken oben rechts

Es öffnet sich wieder unsere Karte, die die neue Route beinhaltet:

Optimierte Route in der Kartenansicht
Optimierte Route in der Kartenansicht

Damit sind wir fast schon am Ende, denn es fehlt uns noch irgendwie der Vollständigkeit halber ein letzter Wegpunkt, nämlich wieder zurück zum Auto. Dazu klicken wir nochmal auf das Drei-Punkt-Menü oben rechtsm um in die Optionen für Routen / Tracks zu kommen und setzen mit dem Finger noch einen Haken bei “Routenstart als Ziel festlegen:

Optionen für Routen / Tracks
Optionen für Routen / Tracks
Letzter Wegpunkt ist nun drin
Letzter Wegpunkt ist nun drin

Wie man jetzt sieht, ist die komplette Wanderung von Anfang bis Ende mit 3320 m Wegstrecke angegeben.

Wie geht man nun in der Praxis mit dieser Route weiter? Nun, um jetzt nicht in der Aufregung des Abteuers die Orientierung komplett zu verlieren, sieht man immer schön, welche Punkte man schon abgelaufen hat (wenn man sich die Wegstrecke auch noch markieren lässt, wird man sogar den GPS-Track in Schwarz über die blaue Linie gezeichnet bekommen). Man kann also so Punkt für Punkt in optimierter Wegstrecke (und damit auch vermutlich in der geringsten Zeit) ablaufen. Ein, so finde ich, ganz interessantes Feature, welches keine weitere Navigations-App erfordert, sondern die alles in der c:geo-App, wenn man will, auch mit offline-Karte erledigt! Ich denke, das ist die Sache wert, sich einmal mit der App im Detail auseinander zu setzen!

Kanntet ihr diese Funktion schon? Nutzt ihr sie auch? Welche anderen wichtigen und coolen Features von c:geo kennt ihr? Vielleicht ist es euch einen Kommentar wert!

Update 28.03.2023: Augenscheinlich ist diese Funktion aktuell noch nicht in der “Release-Version” vorhanden und ich konnte diese nur sehen, weil ich Nutzer der wesentlich aktuelleren (aber daher auch mit der Gefahr von Programmierfehlern behafteten) “Nightly-Build”-Version bin. Ein Nightly Build ist eine Version, die nachts aus dem vorliegenden Quellcode übersetzt und bereitgestellt wird und spiegelt somit immer den aktuellen Stand der Entwicklung zu dem Tag wieder. Wer sich für diese Nightly-Build-Version interessiert, der sollte sich die Website von c:geo einmal anschauen, in der erklärt wird, wie man die Nightly-Builds über f-droid bekommt.

Trackable in Form einer Katze - rotes, fluffiges Fell mit weißem Bauch. Katze steht mit freundlich wirkendem Gesicht.

Über SaarMupfel

Mein Geocaching-Tag ist SaarMupfel, welches ich seit dem 26.12.2022 benutze - seit dem bezeichne ich mich als Geocacher! Dies ist auch der Name, den ihr auch in den Logs finden wertet, wenn ich ein Log signiere. Wohnhaft in Völklingen, im wunderschönen Saarland, starte ich öfter kleinere Aktionen auf dem Hin- oder Heimweg zur/von der Arbeit oder zusammen mit FridolinVK, meinem Sohn und meiner Frau. Technisch nutze ich mein Samsung A22 5G-Handy mit der c:geo-App oder auch seit kurzem mein Garmin eTrex 32x zur Suche der Caches.

4 Kommentare

  1. Schade, geht bei mir nicht, ich hab nur Android 12.

    • Oh, das ist dann dumm… hab ich auch nicht gesehen, dass es da Einschränkungen gibt.

      SaarMupfel

      • Hallo SaarMupfel,
        ich habe mein Problem vom 21.3. jetzt lösen können: ich hab einfach ein Nightly installiert 😉
        Aber was es mit “wird man sogar den GPS-Track in Schwarz über die blaue Linie gezeichnet bekommen” auf sich hat, habe ich noch nicht verstanden.
        Gruß, Grillzombie

        • Hi,

          nun, damit meinte ich, dass die geplante Route in einem Blau oder Violett-Ton (ist bissel schwierig für mich zu unterscheiden) dargestellt wird – also die legt sich ja auf den Wanderweg z.B., den man idealerweise geht. Wenn du nun die Kartendarstellung während der Wanderung zum Ziel offen hast, wird deine aktuelle Position als schwarze Linie in die Karte eingetragen und im Idealfall wird man nun eine Deckung des Trackings deiner Wanderung mit der geplanten Route sehen, also schwarze Linie auf der blauen/violetten Linie.

          Gruß
          Kim/SaarMupfel

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